Polonaise, Robe à la

Fr: Polnisches Gewand.

Die Polonaise kam als in den 70er Jahren in Mode und wurde oft mit einer relativ kurzen (z.T. weniger als knöchellangen) Jupe getragen. Ebenso gehört die hochaufgetürmte, gepuderte Frisur dazu. Der Name soll daher stammen, daß um diese Zeit Polen dreigeteilt wurde, wie der Rock durch die Raffungen. Der Schnitt ist im Grunde der gleiche wie der der Anglaise. Tatsächlich kann man aus jeder Anglaise eine Polonaise machen, indem man den Rock hochrafft. Diese Art der Polonaise kam um 1780 herum wieder aus der Mode.

Robe und Jupe hatten oft Volants am Saum entlang; der Oberrock wurde mit je einer langen Schlaufe auf jeder Seite der hinteren Mitte hochgerafft. Die Ärmel waren recht kurz, so daß man viel vom Chemisenärmel sah.

Die robe à la circassienne kann als Spielart der Polonaise betrachtet werden: Der Rock der Circassienne zeichnet sich daruch aus, daß der geraffte Rock drei Beinahe-Kreise bildet.

Um 1794 oder 1795 tauchte wieder eine Robe à la Polonaise auf, die aber mit der ursprünglichen Polonaise wenig gemein hatte, sondern viel mit der geringfügig älteren (1793/94) Robe à la Turque: Hohe Taille, vorn weit geöffnet mit einem Riegel quer über die Öffnung, hinten viel Weite, die ab der Taille aufspringt, Schleppe und - dies ist das Haupt-Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Turque - lange, enge Ärmel. Die Robe à la Turque hat nur kurze Ärmel, bzw. zweiteilige Ärmel, die oben leicht gepufft und oft andersfarbig waren als der lange, enge Unterärmel.

 

 

Polonaise (vom Costumer's Manifesto)