Der laufende Hund ist angekommen

… und dabei einmal die Vorderkante hoch, um den Hals rum und wieder runter gelaufen.
 
Nun wollte ich das Kleid mit dünner Wolle – Musselin o.ä. – füttern, aber der dafür vorgesehene Stoff wurde im Zwiebelschalenbad so scheckig, daß ich ihn frustriert nochmal in Indigo tunkte. Das resultierende Grasgrün paßt weder zum Rot des Kleides noch zur Stickerei – aber dafür wie die Faust aufs Auge zu einem Diamantköper in ziegelfarbenem Krapprot, den ich auf Halde habe. Blöd.
 
Weißen Stoff zum färben hatte ich nicht übrig, und weil mir siedendheiß einfiel, daß noch ein Lager ansteht, war auch keine Zeit, welchen zu besorgen. Auf dem Speicher hatte ich noch einen dünnen marineblauen Stoff, der dann in der Not herhalten mußte, obwohl mir der Farbton etwas zu dunkel ist: Man kriegt sowas mit Indigo hin, aber nur mit viel Farbstoff und viel Arbeit. Ein sehr teurer Stoff also, und ich konnte mir bisher noch nicht mal Bügelfibeln leisten. Aber was soll’s, ein besticktes Kleid ist sowieso nichts für arme Leute.
 
Beim Nähmarathon (es war nur noch eine Woche Zeit) hatte ich viel Hilfe von einer engagierten jungen Dame, die das Werkstück immer wieder daran hinderte davonzulaufen, indem sie sich heldenhaft mit ihrem ganzen Gewicht daraufwarf…
 

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