Zelt-Fenster

Hilfe, es ist ja nur noch einen guten Monat hin, bis ich das Zelt zum ersten mal aufstellen will! Panikattacke!
 
An einer der beiden Zeltwände fehlte noch die fünfte Bahn. Weil ich beim Futterstoff Mist gebaut hatte, mußte ich warten, bis ich Ersatz bekam. Glücklicherweise hat eine Hobbykollegin einen ganzen Ballen davon auf Halde gelegt (das Muster ist schon seit bestimmt 2 Jahren nicht mehr im Programm) und mir 2 m davon überlassen. Dann kam mir etwas dazwischen, und das Zelt lag wochenlang auf einem Haufen in der Ecke. Als ich nun endlich weitermachen wollte, mußte ich feststellen, daß da schon wieder jemand draufgepinkelt hatte. Und zwar auf die Stelle, wo ich die 5. Bahn hätte annähen wollen. *seufz*
 
Zehn m² Zeltleinen in die Waschmaschine? Unmöglich. Also ab in den 100-Liter-Waschkessel damit und ordentlich einweichen. Glücklicherweise war das Wetter so, daß der triefende Stoff innerhalb eines Nachmittags trocknen konnte. Nicht auszudenken, wenn das Wetter beschlossen hätte, drei Tage durchzuregnen!
 
Also erstmal nix mit fünfter Bahn. Ich nahm mir stattdessen die fertige Wand vor und begann die heikle Operation: Ein Loch in die Mittlere Bahn zu schneiden! *bibber* Aber irgendwann müssen die Fenster ja rein.

Ein vergittertes Fenster entsteht


Die Operation verlief gut. Das Durchfädeln der Kordel allerdings, die das Fenstergitter bildet, war haarig. Es war schon eine Weile her, daß ich ausgerechnet hatte, wieviel Kordel ich brauche. Wie dicht hatte ich das Gitter damals geplant? Zuerst habe ich vergessen, bei jedem Kreuzungspunkt durch die quer verlaufende Kordel zu stechen. Also nochmal auftrennen. Das fiel mir gottseidank noch recht früh auf. Dann habe ich einen der Punkte, wo die Kordel an der Zeltwand befestigt wird, übersehen. Nochmal auftrennen. Schließlich hatte ich das Gitter tatsächlich zu dicht gemacht, so daß die Kordel nicht reichte. Auftrennen. Zu allem Überfluß drohte die Kordel vor lauter auftrennen damit, sich zu entkordeln.
 
Nun ja, am Ende hat es dann nach vielem Fluchen doch geklappt. Hoffentlich weiß ich beim zweiten Fesnter noch, wie es richtig ging. Von innen sieht das fertige Fenster so aus:

Da ich die Wand gerade in der Reißen hatte, nähte ich auch noch die Knebel an, die überall da, wo eine Stange ist, die Ösen ersetzen. Ans Zeltdach kommen Schlaufen, die über die Knebel gezogen werden. Ach ja, die Löcher für die Stangen-Enden sind auch ins Zeltdach gemacht, jeweils mit einem kleinen Leder-Quadrat verstärkt. Danach taten mir ganz schön die Hände weh: Dort, wo die Messingpins der Stangen durchgesteckt werden, liegt der Stoff drei-bis vierfach, dazu das aufgesetzte Band bis zu dreifach. Die Löcher habe ich mit einem Eispickel-ähnlichen Werkzeug gebohrt, das ich eigentlich für Schnürösen angeschafft hatte. Ich hatte die gange Zeit Angst, abzurutschen und mich zu erstechen.

 
Was jetzt noch fehlt:

  • Fenster in Wand #2
  • Schlaufen ans Dach
  • Verbindungsrohr für Mittelstange finden
  • Mittelstange entsprechend zurechtschnitzen, evtl. kürzen
  • Fenster”läden” annähen und und den Raffmechanismus anbringen (auweh, wie ging der gleich wieder?)
  • Abspannungen zuschneiden, Abspannbrettchen basteln
  • Mich erinnern, was ich sonst noch vergessen habe.

Ich sehe mich schon auf dem Zeltplatz stehen und merken, daß etwas ganz, ganz elementares fehlt. Unbezahlbar!

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