Beiderwände

Für meine Beiderwand-Experimente habe ich eine ca. 8,5 Meter lange Kette aus Leinengarn 18/2 aufgezogen. Die Garnstärke erschien mir am sinnvollsten, weil bei den wenigen detaillierten Fotos, die ich hatte (allesamt aus Dress of the People), die Fäden so mühelos zu erkennen waren, daß sie relativ dick sein mußten, und weil die geplanten Schußgarne unterschiedlich dick waren. 18/2 liegt nahe am dünnsten Schußgarn, weil bei den Styles-Stoffproben die Wolle immer mehr oder weniger dicker war als das Leinen.

Für eine Schürze rechne ich mit 1,5 Metern, für einen Rock mit 3 Metern. Rechnet man Versäuberungszugaben und Schrumpfung mit ein, kommt man auf mindestens 1,6 bzw. 3,2 Meter.

Für den Schuß hatte ich diverse handgesponnene Garne eingeplant.
Der Löwenanteil stammte aus einem einzigen Pommernschaf-Vlies, das ich von der Schur weg gewaschen, in hellere und dunklere Partien aufgeteilt und gekämmt hatte. Eigentlich hatte ich es als Kette verwenden wollen und deshalb zu Kammgarn versponnen, aber es ist dafür zu hakelig.

Daraus wurde zunächst eine hellgrau-dunkelgrau gestreifte Schürze.

Dann wollte ich breite dunkelgraue Streifen mit schmaleren bunten Streifen kombinieren. Dafür habe ich etwas von dem hellgrauen Garn mit Färberkamille gelb gefärbt. Leider wurde es trotz ziemlich viel Kamille eher schwach gelb. Vielleicht konnte sich die Farbe nicht richtig gegen das Grau durchsetzen.

Und schließlich etwas ganz anderes, nämlich die etwas dickeren Garne aus naturweißer Eiderwolle und mit Indigo gefärbtem Merino, das von einem anderen Projekt übriggeblieben war. Das soll ein Rock werden.

Zu meiner Überraschung hat sich keiner der Stoffe bei der Nachbehandlung sonderlich verändert. Sie waren zwar nur im Wollwaschprogramm, aber manchmal ist selbst das schon zu viel. Das erste Stück, das für die Schürze, war experimenthalber auch noch im normalen 30°-Programm. Keine Veränderung.

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