Drei Farben Rot

Es ist zum Mäuse melken! Während die ungebeizten Wollstränge im Indigocarmin brav blau wurden, hat sich der der gebeizte Wollstoff auch nach dreimaligem färben strikt geweigert, mehr als mittelblau-blaßultramarin-fleckig zu werden. Na warte, demnächst gibt’s echten Indigo auf die Mütze!
 
Um doch noch ein Erfolgserlebnis zu haben, habe ich eine kleine Krapp-Flotte angesetzt. Beim fotofieren des Ergebnisses hatte ich wohl den falschen Weißabgleich eingeschaltet, so daß ich das Bild aus dem Gedächtnis nachbearbeiten mußte. Das Ergebnis kommt noch immer nicht ganz hin: Die dünne und mitteldicke Wolle wurden sehr schön blutrot, die dicke eher rostrot – angetrocknetes Blut, um bei der Metapher zu bleiben. Rechts im Bild der zweite Zug, ein Hellrot.
krapp
Zum technischen: 100% Krapp, mit sehr warmem Wasser übergossen, ca. 15 Std. über Nacht eingweicht. Sud erhitzt, kurz köcheln lassen (war ein Versehen, denn es heißt ja, man soll Krapp nicht über 80° erhitzen), kaltes Wasser zugegossen (verdünnen war sowieso nötig) bis Temperatur ca. 60°. Wolle eingelegt, nur noch schwache Hitze für ca. 30 min., dann auskühlen lassen. Färbedauer ca. 1 Std.
 
Und weil’s grad so schön war, noch ein Topf mit getrockneten Birkenblättern. Ca. 70% Blätter eine Stunde geköchelt, abgeseiht, mit heißem Wasser (60°) verdünnt, Wolle eingelegt und auskühlen lassen. Da ich Besuch hatte, blieb die Wolle unbeabsichtigt ca. 6 Stunden im Sud, wobei ich nur anfangs zwei-, dreimal umrührte, danach kam ich nicht mehr dazu. Trotzdem (?) wurde es die gleichmäßigste Färbung von allen, ein richtig schönes Sonnengelb. Als der erste Zug draußen war, gab ich einen Teelöffel Eisenvitiol dazu und legte noch 200g Wolle ein. Sie wurde lindgrün – im Bild links.
birke

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