Haken fürs Zelt

Der obere Umlauf ist fertig zusammengesetzt und eine Kante fertig versäubert. Auweh! Laut Armspannweiten-Maß könnte es um ca 1/2 Meter nicht rausgehen. Alle blauen Streifen sind verbraucht; zwei naturfarbene à 40 cm noch übrig. Wenn es blöd läuft, muß ich einen davon nachfärben. Wie gut, daß ich noch etwas Küpe übrig habe. Die richtige Helligkeitsstufe hinzukriegen wird aber sicher nicht so leicht.
 
In einem früheren Post habe ich erwähnt, daß die Zeltwand mittels Haken und Ösen ans Dach gehängt werden soll. Damals war von 15 cm pro Haken und 8 cm pro Öse die Rede. Später habe ich Haken und Ösen in der gewünschten Größe auf Papier gemalt, das Papier auf eine weiche Unterlage gelegt, entlang der Zeichnungslinien Stecknadeln senkrecht hineingestochen und einen Faden um die Nadeln gelegt. Dessen Länge habe ich dann abgemessen. Ergebnis: 11 cm pro Haken, 6 cm pro Öse. Außerdem hatte ich mich bei der Anzahl verrechnet. Eine Neuberechnung ergab 100 Haken-Ösen-Paare, also 17 Meter. Ausschuß gibt es immer, also bestellte ich 20 m.
 
Schon vor einigen Wochen kam der Bronzedraht an. Fragt mich bitte nicht, warum ich mich nicht für Messing- oder Kupferdraht entschieden habe: Ich weiß es nicht mehr. Der Bronzedraht erwies sich als ziemlich hart. Nach den ersten Probestücken erschien die Vorstellung, 100 Haken und 100 Ösen aus diesem bockharten Zeug zu biegen, als nicht sehr attraktiv.
 
Man hatte mich aber schon gewarnt, daß Metall durch biegen und Hämmern immer härter und spröder wird. Und mir den Tip gegeben, daß es durch erhitzen weicher würde. Als kürzlich mal ein Laden mit vier Buchstaben einen Lötbrenner im Angebot hatte, habe ich vorsichtshalber zugegriffen. Ich habe also ein paar Drahtstücke damit erhitzt, und siehe, sie ließen sich plötzlich ganz leicht biegen.
 
Natürlich will ich nicht, daß die Haken so weich sind, daß sie sich später bei jedem Husten wieder aufbiegen. Deshalb dengle ich auf den fertigen Haken ein bißchen rum – die meisten haben es sowieso nötig, um die richtige Form anzunehmen.
 
Um leichter Haken und Ösen der gleichen Größe und Form biegen zu können, habe ich Nägel in ein Brett gehämmert, ähnlich wie bei der Vorzeichnung die Stecknadeln:


Bei den ersten Versuchen fiel mir auf, daß Modeln ihre Vor- und Nachteile haben.
Ich habe hier mehrmals zu einer Erklärung angesetzt, warum das so ist, aber ohne Illustrationen funktioniert das irgendwie nicht. Das muß also warten, bis ich wieder in den Keller gehe und Fotos des Biegeprozesses mache.

This entry was posted in 18. Jahrhundert, Zelt and tagged . Bookmark the permalink.

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.