Das Futter

Das Futter ist schon fertigMir fällt auf, daß ich doch noch nicht mit dem Drapieren anfangen kann: Das Futter liegt zwar schon seit Generationen fertig herum, aber mittlerweile möchte ich die Unterschnürung (wie bei diesem Kleid und bei diesem) nicht mehr missen. Die sollte ich vor dem Drapieren anbringen, denn wenn nachher die Stoffmassen am Futter hängen, arbeitet es sich nicht mehr so gut. Zur Unterschnürung siehe auch Punkt 4 der Schnittvariationen in der Anleitung.

Auch in einer anderen Sache gehe ich mittlerweile anders vor als früher: Wie im Bild zu sehen, hat das Futter zwei Paar Bindebändchen in der unteren Hälfte des Rückens. Von der Methode mit drei Bändchen (quasi noch ein Paar weiter oben) bin ich abgekommen, weil es da oben zwischen den Schulterblättern eigentlich nichts enger zu machen gibt. Also wozu die Arbeit? Die andere durch erhaltene Stücke nachgewiesene Methode mit zweiteiligem Futter und Schnürösen ist mir erst recht zu viel Aufriß.

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Bayreuth-Française, Teil 2

Der nächste Schritt ist ziemlich langweilig:

Zuerst wird das Rückenteil zusammengestückelt, und zwar aus dem mittleren, rechteckigen Teil, den beiden Seitenteilen, die extra geschnitten werden mußten, und den dreieckigen Anstückelungen am Rockteil letzterer.  Dann werden die Vorderteile entlang der Seitennähte im Oberteil (von Achselhöhle bis Taille) und im Rockteil (Taille bis Boden) ans Rückenteil angenäht. Lauter  stinklangweilige, gerade Nähte. Ganz fertig bin ich damit noch nicht. Weiterlesen

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Eine Française für Bayreuth

Nachdem es letztes Jahr zeitlich nicht geklappt hat mit einer neuen Protzrobe, soll es die ses Jahr endlich werden. Schließlich ist dieses Jahr auf absehbare Zeit der letzte große Opernbesuch – danach werden sich Gelegenheiten für eine große Robe kaum häufen.
 
Der Stoff ist ein graublauer, recht steifer Seidentaft, den ich mal bei StoffamStück ergattert hatte. 10 Meter habe ich davon, was locker reichen müßte. Trotzdem habe ich den Ehrgeiz, möglichst wenig Verschnitt zu produzieren. Wenn nötig, wird die im 18. Jh. gängige Methode des Stoffsparens eingesetzt: Stückeln. Weil ich immer wieder Klagen höre, daß man sich keinen ordentlichen Seidenstoff leisten könne (und deshalb leider, leider auf Dupion/Viskose/Omas Bettwäsche zurückgreifen müsse), habe ich besonders genau dokumentiert, wie man sparsam zuschneidet. Mal sehen, wieviel von den 10 Metern übrigbleibt. Weiterlesen

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Endlich fertig!

Der letzte Eintrag endete mit den Worten „Die Oberkanten beider Teile sind schon gemacht,…“
 
Ha! Ich Depp war so unkonzentriert (oder so scharf drauf, endlich fertigzuwerden), daß ich vergaß, daß das leinene Innenfutter noch fehlte. Manche Leute lassen es weg, aber ich fand die Versäuberungsknoten auf der Rückseite so häßlich, daß ich sie verdecken wollte. Also mußte ich mir bei einem auswärtigen Nähwochenende etwas Leinen erbetteln, das dann etwas dünner und durchsichtiger war, als ich mir das gewünscht hätte. Aber einem geschenkten Gaul…. Weiterlesen

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Tunnel befüllt

Wie so oft fiel mit kurz vorm Einschlafen ein, wo die Blechschere ist. Nun sind also auch die Stahlstäbe versenkt. An ein oder zwei Stellen (neben den Nähten zwischen den Schnitteilen) waren die Tunnel zu eng, um einen Stab einschieben zu können, aber ich glaube, auf die paar Stäbe kommt es nicht an.
 
Leider ist die Blechschere schon so stumpf und schartig, daß ich die Ecken der Schnittkanten nicht abknipsen konnte, um sie abzustumpfen. Die Enden der Stahlstäbe habe ich mit Leukosilk verpflastert, Weiterlesen

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Tunnelbau beendet

Nach einigen Unterbrechnungen sind endlich alle Tunnel fertig.
 
Als nächstes habe ich an der Unterkante die Stoffzugaben zurück- und die Zaddeln eingeschnitten. Dann habe ich an den Enden der rundgeschnittenen Zaddeln entlanggenäht, um die Tunnel zu verschließen, und dann einen Teil wieder aufgetrennt, weil mir wieder einfiel, daß ja einige Stäbe von unten eingeschoben werden müssen. Kommt davon, wenn man nur nebenher näht und sich nicht konzentriert! Weiterlesen

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Halbzeit

Die erste Hälfte ist fertig! Und siehe, nur an einer Naht war mal eine leichte Tendenz, daß Basis und Oberstoff nicht so ganz glatt aufeinanderliegen wollten. Heißt das, daß ich gut angezeichnet und genäht habe, oder habe ich das nur der Dehnbarkeit des Oberstoffs zu verdanken?

Jetzt noch einmal tief Luft holen und auf die zweite Hälfte gestürzt…

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Phase 2: Skavenarbeit

Nun kommt jene lange, langwierige Phase, die man normalerweise nur jemandem zumutet, der Vater und Mutter ermordet hat: Die Tunnel.
 
Weil entlang der Zaddeln der Oberstoff störend herumflappt, hefte ich ihn an die Basis. Auf die Weise kann er auch nicht mehr verrutschen. Entlang der vorderen und hinteren Kante schlage ich die Zugabe nach innen um und nähe sie überwendlich ander Kante fest. Es hat Vorteile, wenn man das erst nach dem Einschieben der Stäbe macht, Weiterlesen

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Der Trend geht zur Zweit-Schnürbrust

Meine bisherige, vollversteifte Schnürbrust hat einen Nachteil:Sie ist aus Seidendamast, so daß sie für eine „einfache“ Darstellung nicht geeignet ist. Es muß also etwas neues her. Ich bildete mit Wollsatin ein, den ich nach vielem Suchen zum horrenden Preis von ca. 45 Euronen fand. Gottseidank braucht man für eine Schnürbrust nur einen halben Meter.
 
Als Schnitt verwendete ich wieder den von J.P. Ryan, so wie hier. Weiterlesen

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Finis!

Wegen viel Organisiererei für eben jene Veranstaltung, zu der auch die Contouche fertig werden sollte, mußte die Contouche eine Weile liegenbleiben. Dann wurde ich krank und die Zeit wurde so knapp, daß ich den ganzen Tag fast nur noch nähte und nicht dazu kam, das alles zu dokumentieren.

Bis auf den Schmutzstreifen innen am Saum der Robe ist das Kleid fertig. Ich hatte es auch schon an, und da der Boden sehr aufgeweicht war, habe ich den Schmutzstreifen sehr vermißt. Jetzt muß ich eben den Saum so lange waschen, bis er halbwegs sauber ist. Wenigstens sind die Chintze mit naturweißem Fond nicht gar so steif wie die mit farbigem Fond, so daß es nicht viel ausmacht, wenn man sie wäscht.

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