Das Geld kann jetzt kommen

Nach dem Muster kamen wieder einige Reihen mit Perlen auf jeder Masche. Diesmal aber etwas dichter als in der ersten Hälfte: Nach jeder Perlen-Reihe 1R re verschränkt und 1R normal re, dann wieder Perlen.

Das ganze so lange, bis der zweite Beutel so lang war wie der erste. Ich dachte kurz darüber nach, wie ich das Ende machen soll. Da ich nicht weiß, wie authentisch die diversen Methoden sind, die heutzutags an solchen Stellen verwendet werden, habe ich sicherheitshalber normal abgekettet und dann überwendlich zusammengenäht.

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Einige Perlen hatte ich noch auf dem Faden, also habe ich den gleich für die Fransen weiterverwendet. Zwei Möglichkeiten: Jede Schlaufe einzeln ansetzen und vernähen, oder alle Schlaufen aus demselben Faden machen, der zwischendrin mit einem zweiten Faden festgenäht wird. Ich entschied mich für letzteres, nicht nur aus Faulheit, sondern auch, weil ich befürchtete, daß die viele Vernäherei einen unschönen Wulst macht.

Die Fransen habe ich bewußt kürzer gemacht als beim Original. Diese langen Troddeln sehe ich vor meinem geistigen Auge sich ständig irgendwo verfangen. Da ist es dann gut, daß das Garn fast zu dick für die Perlen ist: Wenn der Faden mal reißt, fliegen nicht gleich alle Perlen im hohen Bogen davon. Im Nachhinein… hätte ich an den Anfang und ans Ende jeder Franse einen Knoten machen können, um genau das zu verhindern. Allerdings ist es ein ziemliches Gefummel, einen Knoten exakt an die richtige Stelle zu manövrieren. Und einen falsch plazierten Knoten wieder aufzukriegen, ohne das Garn zu beschädigen, ist fast unmöglich.

Nach meiner Rechnung habe ich ca. 3670 Perlen verbraucht. Allein die Fransen schlucken über Tausend.
Länge ohne Fransen 29 cm, Breite variierend zwischen 6 und 6,5 cm. Der Schlitz ist etwa 9 cm lang.

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Geldstrumpf, die Anleitung, Teil 2

Das zweite Muster ist in Worten eher schlecht zu beschreiben, also habe ich mal ausprobiert, wie man auf einer Tablette eine Tabelle malen kann. Man hört ja immer wieder mal von angeblichen IT-Propheten, daß das Ende der Desktops und Laptops nahe sei. Glaubt ihnen nicht! So eine doofe Tabelle läßt sich mit einem ordentlichen Tabellenkalkulationsprogram, Maus und Tastatur um ein vielfaches leichter machen als mit einer abgespeckten App und wischenden Fingern.

1 Kästchen = 1 Masche, blaues Kästchen = Masche mit Perle

1 Kästchen = 1 Masche, blaues Kästchen = Masche mit Perle

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Geldstrumpf, die Anleitung, Teil 1

Ich Hirsch hatte ganz vergessen, aufzuschreiben, wie ich den Geldstrumpf denn nun gemacht habe.

Der Beginn des Schlitzes

Der Beginn des Schlitzes

Den Anschlag habe ich so gemacht wie bei den runden Deckchen, aus denen Sonnenschirm-Dächer werden sollten. Weil ich das nicht so oft mache, vergesse ich immer wieder, wie es geht, aber wofür gibt es Youtube? Such nach “circular cast-on” oder “magic ring cast-on”. Auf englisch gibt es mehr Auswahl und eigentlich muß man das Gelaber auch gar nicht verstehen. Continue reading

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Geldstrumpf, Halbzeit

Eine Vorbereitung habe ich ja noch gar nicht erwähnt: Ein hübsches Perl-Muster aussuchen. Ich fand es ziemlich schnell beim Metmuseum: Schlicht genug, um das Muster nicht mit der Lupe auszählen zu müssen, und dann ist das Original auch noch rot. 2009.300.2942

Zustand am Samstag

Zustand am Samstag

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Ein Geldstrumpf des 19. Jh.: Vorbereitungen

Vor allem aus dem mittleren 19. Jh. haben sich viele Geldstrümpfe (aka Geldkatzen) erhalten, die meistens gehäkelt sind und oft mit eingearbeiteten Stahlperlen verziert. Ich liebe Stahlperlen und überhaupt Zierobjekte aus facettiertem Stahl! Seit ich das Seidengarn in knopflochseidenstärke beim Wollschaf gefunden und daraus ein Schirmdach gestrickt hatte, wollte ich unbedingt mal einen Geldstrumpf daraus stricken, zumal meine antiken Teile zu klein zum benutzen sind: Mehr als zwei Finger passen nicht hinein, und selbst dann besteht die Gefahr, daß die Seide reißt. Und dann haben die Stahlperlen an der einen auch noch Rost.
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Mehr Wollverarbeitung: Vliese kaufen und waschen

Wie im ersten Artikel dieser Kategorie (Wollverarbeitung) erwähnt, hat mich im Sommer die Neugier auf alte, seltene Schafrassen, oder genauer auf deren Wolle gepackt. Da, wo man normalerweise Spinnfasern kauft, findet man die eher nicht, da muß man schon direkt zum Züchter gehen. Auf eBay wird auch Rohwolle angeboten, aber da weiß man nie, was für eine Qualität man bekommt. Das kann auch völlig verfilzt und vollgeschissen sein und daher nur für den Komposthaufen taugen. Auf Facebook gibt es Gruppen wie z.B. “Spinnfutter? Hier kann man es kaufen” sowie diverse Spinn-Gruppen, in denen manchmal auch Rohwolle angeboten wird. Meistens von Leuten, die selber spinnen und daher wissen, welche Sorte Vlies Geld wert ist und welche nicht. Wenn man eine Weile in diesen Gruppen mitgelesen hat, kann man auch einschätzen, wer die Kompetenz hat, ein Vlies zu beurteilen.
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Ab Mai habe ich auf die Schafschur gelauert, um frische Vliese abzugreifen, denn ich hatte in entsprechenden Foren gelesen, daß das Wollwachs und/oder Lanolin im Lauf der Zeit verharzt und dann nur noch schwer auszuwaschen ist. Vliese vom Vorjahr waren damit raus. Man weiß ja auch nicht, wie sie gelagert wurden: Womöglich feucht und mit allem Schafscheiß drin in Plastik gestopft? Mal abgesehen vom Bäh tut das der Faserqualität bestimmt nichts Gutes. Und wer weiß, was da an Motten und Teppichkäfern… danke, habe ich selber schon genug von.
 
Worauf sollte man also beim Kauf achten? Folgende Tips hat man mir in diversen Foren gegeben: Continue reading

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Endlich beschirmt!

Die gestrickte Seidenspitze ist nun schon seit März fertig, und das Schirmdach aus schwarzem Seidentaft auch schon seit etwa zwei Monaten. Und heute habe ich endlich das Taft-Dach fertig angenäht und die Spitze aufgesetzt.
schirm1 Continue reading

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Web ahoi

Weben, nicht WWW! Ihr wißt schon, dieses Handwerk, mit dem ich nicht auch noch anfangen wollte. So, wie ich noch vor 4 Jahren nie mit Spinnen anfangen wollte und nach wie vor nicht mit Klöppeln anfangen will. Wetten zu diesem und ähnlichen Themen werden nicht entgegengenommen.

Also, weben. Wieso? Weil ich doch jetzt ganze Vliese von nicht-flauschigen Schafen verarbeite. Man liest oft, ihre Wolle eigne sich für Teppiche. Ok, jetzt könnte man noch mit Knüpfen anfangen, aber das ist ja berüchtigt langwierig. Aber… Webteppich? Taschen und Beutel? Und, ja, vielleicht auch Kleidung. Robuste welche. Irgendwo müssen die groben Haare ja hin, die ich aus den Vliesen reiße. Und die nuppigen Garne, die aus kardiertem Kämmbfall entstehen. Für den Kompost sind sie zu schade.

Schußgarn

Schußgarn


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Rocken, fertig

Ich habe ja noch gar nicht damit angegeben, daß die Weihnachtsbaum-Rocken fertig sind. Nach dem endgültigen glattschleifen blieb eigentlich nur, die Zweige zu befestigen. Zum festnageln o.ä. sind die zu dünn, die würden sich nur spalten. Also habe ich sie mit dem selben Leinengarn wieder angebunden, mit dem ich sie vorher schon provisorisch befestigt hatte. Nur ordentlicher diesmal. Zum Schluß habe ich die feste, vielfache Umwicklung großzügig mit Knochenleim eingepinselt.
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Wollverarbeitung

Aus reiner Neugier habe ich diesen Sommer angefangen, ganze Schafvliese zu kaufen und sie selbst zu verarbeiten. Es ging mir vor allem um primitive Landschafrassen, die u.a. deswegen gefährdet sind, weil ihre Wolle als rauh und kratzig gilt.

An der Neugier waren v.a. zwei Artikel schuld:
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